Nach einem langen Vormittag am Sattel erreichten wir die vietnamesische Grenzstadt Lao Cai. Es war der 28.März – wir waren nun auf den Tag genau 6 Monate unterwegs. Von Bekannten und anderen Reisenden haben wir viele unterschiedliche Dinge bezüglich der Einreise in China gehört: Es sollen sehr strenge Einreisebedingungen herrschen, auch die Mitnahme des Reiseequipments (allem voran der Campingkocher, des Küchenmesser usw.) könnte zu einem Problem werden. Die Spannung stieg daher immer mehr an – doch zur Feier des Tages gönnten wir uns noch einen letzten Kaffee und Kakao in einem kleinen Lokal vor der Grenze – Nervennahrung 😉 Anschließend schoben wir unsere treuen Drahtesel zum Grenzgebäude. Der Ausreisestempel war schnell im Pass, also ging es gleich weiter zum chinesischen Einreisegebäude. Wir waren angenehm überrascht: Ein junger chinesischer Grenzbeamter versuchte uns mit ein paar Wörtern Englisch durch den Aufnahmeprozess zu lotsen. Nach einer langen Passkontrolle bekamen wir dann den Einreisestempel – erleichtertes Aufatmen – und wurden dann zu einem Gepäckscanner gebracht. Wir mussten alle unsere Fahrradtaschen durchleuchten lassen, und zu unserer Überraschung waren die Mitnahme von Campingkocher und Co. kein Problem. Ein netter älterer Grenzbeamter lernte uns in der Zwischenzeit die Wörter „Hallo“ und „Danke“ auf Chinesisch – uns wurde also bei dem Einreiseprozess nicht langweilig. Und ehe wir uns versahen waren wir in China angelangt – endlich! Die Einreise hatte reibungslos funktioniert und wir begaben uns nun in Richtung Zentralasien.
Die Grenzstadt war sehr modern aufgebaut, Kaufhäuser und Schaufenster reihten sich in der Innenstadt aneinander, Hochhäuser und Hotelanlagen gab es ebenfalls in Fülle. Da es schon später Nachmittag war und wir hundemüde vom Radeln am Vormittag waren, beschlossen wir uns ein Hostel für die Nacht zu suchen. Dabei lernten wir gleich die erste Lektion in China: Kaum jemand spricht Englisch. Dank der Verständigung mit Händen und Füßen bekamen wir ein Zimmer und unser vom Regen klatschnasses Zelt konnte Pause machen und vor sich hin trocknen. Am Abend lernten wir Lektion zwei: In chinesische Restaurants gibt es meist einen großen Kühlschrank wo man verschiedene Gemüse-und Fleischsorten auswählen kann. Diese werden dann frisch zubereitet. Da wir kein Chinesisch sprechen konnten, war es immer eine Überraschung, in welcher Form man die ausgewählten Lebensmittel dann serviert bekommt. 😉
In der Nacht fühlte sich Dominik dann krank, wodurch „Krankenpflegerin“ Berni ein auf Dominiks Bedürfisse abgestimmtes Genesungsfrühstück besorgte: Eis am Stiel, Kekse und Coca Cola. Ab Mittag drehte sich der Spieß dann um: Dominik erfreute sich wieder bester Gesundheit und Berni war krank. Wir blieben also noch eine Nacht länger als gedacht.
Unser nächster Stop war Kunming, wohin wir eine Woche lang unterwegs waren. Unser Weg führte uns vorbei an landwirtschaftlich genutzte Felder, Arbeiter auf Pferden beförderten Körbe voll Ananas von den Hängen herunter und das Frühlingswetter sorgte für angenehme Radfahrtemperaturen. Wir campten in alten verlassenen Häusern ohne Dach, in Wäldern, auf Feldern und an Flüssen. Wir lernten am Weg nach Kunming noch Lektion drei: In China hat man nicht einmal am Klo seine Privatsphäre. Manche öffentliche Toiletten sind sehr speziell konzipiert: Bitte stellt euch vor eurem inneren Auge eine lange durchgehende Rinne vor, welche seitlich mit kleinen Trennwänden als „Sichtschutz“ bestückt ist (Türen gibt es nicht). Diese Trennwände sind aber so klein, dass man beim Reingehen drübersehen kann. Man begibt sich in der Toilette dann also in Hockposition und wenn dein Klo-Nachbar vor dir die Spülung drückt, schwimmt sein Geschäft unter dir in der lagen Rinne vorbei, und auch noch bei allen anderen Klo-Besuchern – Prost Mahlzeit!
Einen besonderen Motivationsschub erhielten wir, als wir drei Radfahrer am Weg trafen. Die drei Reisenden sind gebürtig aus Malaysia, haben das letzte Jahr in England gearbeitet und sind von dort aus über Europa nach China geradelt. Sie sind derzeit unterwegs in ihre Heimat Malaysia. Wie immer gab es genug Gesprächsstoff bezüglich Routen, Fahrräder und gute Campingstellen.
Am Weg nach Kunming konnten wir bei einem Couchsurfer in der Nähe von Mengzi übernachten. Um nach Mengzi zu gelangen mussten wir einen ganzen Tag bergauf fahren, und es wurde zu unserem bisher anstrengendsten Fahrradtag. Die Straße war nicht besonders steil, aber wir waren von den letzten Wochen doch ziemlich ausgepowert. In Vietnam hatten wir in windeseile die Küste hinter uns gelassen und Berni war nach dem Tag im „Krankenstand“ auch noch nicht wirklich fit. Die tolle Gastfreundschaft der Passanten gab uns aber wieder Energie: Wir wurden von einem Lastwagenfahrer mit Wasser beschenkt, auch ein Auto mit Einheimischen stoppte und beschenkte uns mit Schokolade und Obst. Als wir dann am Abend bei unserem Gastgeber von Couchsurfen ankamen wurden wir wieder überrascht: Sein Arbeitgeber liebt es sich international zu vernetzen und hat uns kurzerhand zu einem traditionellen Abendessen in einem schönen Restaurant eingeladen. Es gab „Hot-Pot“ – eine kräftige Hühnersuppe die am Tisch vor sich hin köchelte und mit Pilzen, Gemüse und Fleisch befüllt wurde (im Prinzip wie ein Fondue). Es war ein ausgiebiges Festmahl und wir waren so müde, dass wir nach dem Essen nicht mehr mit in die Stadt wollten um etwas trinken zu gehen, sondern nur noch ins Bett fielen. Durch unseren Gastgeber in Mengzi lernten wir Lektion vier: Sehr viele Reisende arbeiten in China als EnglischlehrerInnen – so auch unser Gastgeber. Er bleibt ein Jahr in China um zu arbeiten, und macht sich nächstes Jahr wieder auf, um weiterzureisen. Für uns hieß es am nächsten Morgen auch „auf zur Weiterreise“. Als Stärkung gingen wir zum Frühstück in eine der vielen Suppenküchen, wo wir Lektion fünf gelernt haben: Die Suppenportionen sind in China meist in Übergrößen. Bei uns würde man den Suppentopf, den man hier pro Person bekommt, am Sonntag für die ganze Familie auf den Tisch stellen. Wir freuten uns daher besonders über Lektion fünf und aßen so gut wie jeden Tag Nudelsuppe 😉 Unsere Mägen freuten sich aber auch über andere Köstlichkeiten, nämlich über gedämpfte Weißmehlweckerl, welche mit verschiedenen Dingen (Nuss/Zuckermischung, Kraut, Gemüse usw.) gefüllt waren – herrlich!
Am Weg nach Kunming kamen wir auch in einer großen Stadt vorbei, welche am Qilu-Lake lag. Wir hatten uns auf eine ruhige Nacht am See eingestellt, da auf Maps.me (unserer Offline-Navigationskarte) keine Orte eingezeichnet waren. Dies führt uns zu Lektion sechs: Maps.me ist in China leider nicht besonders zuverlässig, da viele Dinge einfach nicht eingezeichnet sind. Man kann aber auch nicht Google Maps verwenden, da in China viele Apps (wie beispielsweise Whatsapp, Facebook und Google) gesperrt sind. Wir hatten auf unserem Smartphone im Vorhinein eine App (VPN) installiert,damit wir auch auf unsere gewohnten Apps zugreifen konnten. Aber zurück zu unserer Nacht am Qilu-Lake. Dieser See war umkreist von vielen Städten, daher schlugen wir unser Zelt an einem halbwegs ruhigen Plätzchen nahe des Wassers auf. Gleich darauf kamen zwei Fischer auf uns zu, die sich sehr über unsere Anwesenheit freuten. Sie begannen mit uns zu reden, doch sie konnten kein Englisch und wir kein Chinesisch. Wenige Minuten später hatten sie ein paar Bierflaschen kauft und uns jeden eine in die Hand gedrückt. Somit tranken wir gemeinsam mit den Fischern Bier, kochten uns ein Abendessen und betrachteten den Sonnenuntergang. Doch leider war es nicht so idyllisch wie es vielleicht klingt, denn die Fischer waren bereits sturzbetrunken… Sie wollten uns noch unbedingt in eine Karaokebar mitnehmen, doch wir wollten eigentlich nur schlafen. Obwohl wir immer wieder auf unser Zelt deuteten und dass wir nun schlafen gehen wollen, ließen sie nicht locker. Nach längerem Hin- und Hergedeute fuhren die beiden dann doch nachhause und wir konnten auch schlafen gehen.
Auch am danach folgenden See, dem Fuxian-Lake, campierten wir und hatten die wohl schönsten Schlafplätze unserer bisherigen Reise. Wir fanden sogar eine kleine Höhle direkt am Ufer des Sees. Um dort hinzugelangen muss man aber über eine kleine Felswand hinunterklettern, dementsprechend anstrengend war es, unser ganzes Equipment samt Fahrräder dort hinunterzubefördern. Einen zusätzlichen Schock hatten wir auch, als plötzlich ein Polizeimotorboot unerwartet um die Ecke bog und direkt auf uns zudüste (campen ist am See eigentlich nicht erlaubt). Sie haben uns aber glücklicherweise nicht gesehen. Somit verbrachten wir eine wunderschöne Nacht direkt am See, und von unseren Schlafsäcken aus konnten wir die Lichter der Straßenlaternen betrachten, welche sich im nächtlichen See spiegelten.
In Kunming angekommen verbrachten wir zwei Nächte bei unserer Gastgeberin Vera von Warmshowers. Sie ist aus den Niederlanden und vor einigen Jahren mit dem Fahrrad von Amsterdam bis nach Tokio gefahren. Sie hat sich sofort in die Stadt Kunming verliebt und lebt nun schon seit 2 Jahren hier. Sie hat uns auch in ihre Stammbar namens „Barfly“ mitgenommen, wo wir auf viele europäische und amerikanische Reisende trafen. In Kunming brachen auf mysteriöse Weise vier von Bernis Speichen. Wir konnten alles wieder reparieren, doch um weitere Speichenbrüche zu verhindern wurde Bernis Fahrrad nun zum „Leichtwarentransporter“ erklärt. In ihren Packtaschen sind jetzt nur mehr die Schlafsäcke und das Zelt.
Da wir nur einen Monat in China Zeit hatten, mussten wir eine große Strecke mit dem Zug zurücklegen. Von Kunming aus fuhren wir mit dem Zug nach Chengdu. Unsere Zugtickets hatten wir bereits vorab über trip.com gebucht. Unsere Fahrräder mussten wir aber samt Gepäck an einem anderen Schalter aufgeben. Wieder einmal durchforsteten die Beamten unser gesamtes Gepäck, ebenso wurden die Taschen zusätzlich gescannt. In weiser Voraussicht hatten wir unsere Benzinflasche für den Campingkocher geleert und gereinigt, doch am Schalter erklären sie uns dann, dass wir den Kocher nicht mitmehmen dürfen. Diese Worte glichen einem Drama – wir sind auf unseren Kocher angewiesen und können ihn nicht zurücklassen, außerdem war er sehr teuer und wir würden keinen gleichwertigen Ersatz finden… Den Tränen nahe erklären wir ihnen den Sachverhalt und im Endeffekt ging die Flasche dann doch durch – Glück gehabt!
In Chengdu legten wir dann unsere Halbzeitpause ein. Der Anstieg nach Mengzi hatte uns gezeigt, dass unsere Muskeln reif waren für eine Pause, aber dieses Mal für eine richtige Pause ohne Sport, da wir so gut wie alle „Fahrradpausentage“ bisher für klettern und wandern genutzt hatten. Daher verbrachten wir 5 Tage in Chengdu und wurden von Warmshowersgastgebern beherbergt. Unsere Gastgeber waren ein Paar aus den USA, Zach und Alize, beide in unserem Alter. Zach ist von Amerika aus aufgebrochen und über Europa nach Asien geradelt. Dabei hat er in Österreich eine mehrwöchige Winterpause zum Snowboarden eingelegt. Seine Freundin Alize ist dann in Asien dazugekommen. Beide arbeiten hier nun für ein Jahr als Englischlehrer um ihr Budget wieder aufzufüllen, bevor sie nach Australien weiterradeln. Zach hat uns besonders von den österreichischen Schnitzelsemmeln und den guten Tiefschneeabfahrten vorgeschwärmt 😉 Sie zeigten uns auch einen chinesischen Markt wo es gebratene Hasen- und Entenköpfe gab, wir verzichteten aber dankend auf diese Köstlichkeit.
Wir nutzten unsere Pausentage, um uns für die kalten Tage am Pamir-Gebirge (welches wir in Tadschikistan befahren wollen) vorzubereiten. Wir kauften uns dünne Daunenjacken und zusätzliches Gewand (viele unserer alten T-Shirts haben wir bereits zerschnitten und als Fahrradketten-Putztücher zweckentfremdet). Die letzte Nacht in Chengdu verbrachten wir in einem Hotelzimmer – die Bedingung war natürlich, dass es ein „All-you-can-eat“ Frühstücksbuffet geben musste. Dies war ein Geschenk von Dominik an Berni, ein Halbzeitgeschenk sozusagen.
Unsere Zugfahrt von Chengdu nach Urumqui, im Nordwesten von China (Provinz Xinjiang), brachte uns zur siebten, und wie wir finden wichtigsten Lektion: Fahre wenn möglich NIE in einem Sitzwagon für 35 Stunden in einem chinesischen Zug! Die Sitzreihen waren sehr eng und wir hatten große Probleme, eine halbwegs gemütliche Schlafposition zu finden. In der zweiten Nacht im Zug wurde es uns dann zu viel. Wir legten uns mit unseren Campingmatten unter die Sitzreihen, wo wir neben angeknabberten Hühnerknochen, Staub und Gepäck wenigstens ein paar Stunden Schlaf fanden.
Wir machten uns also von Urumqui zur Grenzstadt Korgas auf und befuhren die neu ausgebaute Seidenstraße. In Xinjiang herrschten besonders hohe Sicherheitsvorkehrungen vor. Es gibt Konflikte zwischen der Regierung und einer dort ansässigen Minderheit, den Uiguren. Wir hörten immer wieder von anderen Reisenden, dass die Regierung diese Menschen in „Umerziehungscamps“ steckt, um sie von ihrer Tradition und Religion loszulösen und zu „bekehren“. Wir vermuten, dass in diesem Gebiet niemand will, dass man im Umland abseits der Hauptstraßen Dinge sieht, die dann an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Wir mussten daher immer auf der Hauptstraße bleiben und durften nicht auf Nebenstraßen fahren. Vor und nach jeder Stadt waren hochmoderne Polizeiposten, teilweise mit Ganzkörperscanner und der gleichen. Oft mussten wir pro Passkontrolle 20-30 Minuten warten. Auch die Verständigung war nicht einfach. Besonders überrascht waren wir immer dann, wenn uns die Beamten nach einer halbstündigen Kontrolle die Pässe zurückgaben und noch immer glaubten, dass wir aus „Australia“ sind. 😀 Die Polizisten warern aber immer sehr freundlich und wir nutzten die Zeit am Posten, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen. Wir wurden oft tageweise mit Polizeiautos eskortiert, sie wollten einfach immer wissen wo wir sind und was wir machen. Wir konnten aber trotzdem immer campen, auch wenn es manchmal der Schacht unter der Straße war, um unentdeckt zu zelten.
Einmal wurden wir sogar für 30 km von einem Polizisten mit dem Fahrrad begleitet. Er war in zivil gekleidet, doch sie haben ihn auf seinem Fahrrad Polizeilichter montiert. Da wir schon ein wenig im Zeitstress waren (es hatte lange gedauert, bis unser Begleiter mit seinem Fahrrad fertig war zur Abfahrt) legten wir ein eher sportliches Tempo vor. Der Polizist musste dann nach 8 km eine Pause einlegen und kaufte sich im nächsten Shop mehrere zuckerhältige Getränke. Er fuhr aber trotzdem den gesamten Weg mit uns zur nächsten Polizeikontrollstelle.
Die Tankstellen waren ebenso mit Stacheldrahtzaun abgesichert. Um zu tanken mussten alle Insassen aussteigen und draußen warten, nur der Fahrrer durfte nach einer Fahrzeugkontrolle zum Zapfhahn fahren. Wir bekamen daher auch keinen Sprit für unseren Campingkocher. In Südost-Asien waren die Tankstellen immer unsere Anlaufstelle Nummer 1 gewesen um zu rasten, Wasser aufzufüllen und aufs Klo zu gehen. Nun durften wir die Tankstelle nur mehr von der Weite betrachten. Wir hatten aber trotzdem immer Spaß mit den Kontrollbeamten vor den Tankstellen, welche uns meist unsere Wasserflaschen auffüllten. Sie hatten auch meist heißes Wasser für unsere Nudelsuppen, dafür waren wir sehr dankbar!
Auf unserem Weg nach Korgas trafen wir einen chinesischen Reisenden. Er hat sich ein Gestell gebaut, mit dem er von Ili in das rund 4000 km entfernte Peking wandert – wir sind begeistert! Er durchquert China sozusagen von West nach Ost. Er wird dafür vermutlich 1,5-2 Jahre brauchen. Schlafen kann er in dem kleinen Anhänger den er mitführt.
Was wir schlussendlich von unserer Tour durch Xinjiang mitnehmen ist, dass man als Radreisender in dieser Region gute Nerven haben muss, da man ständig kontrolliert und aufgehalten wird (Pässe und Gepäck). Viele andere Radfahrer berichteten uns, dass sie in dieser Region mit Öffis gefahren sind, um sich diese Umstände zu ersparen. Wir haben diesen Teil Chinas aber sehr schön gefunden: freilaufende Kamelherden neben der Straße, hohe Berge, Seen und das beste – der Übergang in die zentralasiatische Landschaft war sehr eindrücklich und wunderschön. Die Polizisten waren auch immer sehr freundlich zu uns. Das bringt uns zur achten Lektion dieses Eintrags: Beim Radfahren in Xinjiang muss man flexibel sein. Teilweise lassen sie einem nicht radeln, dann muss man alles abpacken und mit dem Polizeibus mitfahren.
Die letzte Lektion die wir in China gelernt haben ist im Prinzip wie die Klo-Lektion – nämlich, keine Privatsphäre. Bei der Ausreise wuden alle Taschen 2x gescannt, die Passkontrolle dauert gefühlt ewig, und als wir dachten, dass wir nun auf Kasachstan einreisen können, wurden wir ohne Vorwanrnung getrennt voneinander in kleine Bürozimmer geführt. Wir wurden von den Beamten gefilmt, während andere Mitarbeiter erneut alle unsere Taschen leerten und erneut kontrollieren. Ohne zu fragen nahmen sie unser Handy, den Laptop und die Kamera. Jedes Kabel und auch der USB-Stick wurden gecheckt. Sie sahen sich ohne zu fragen unsere Fotos und Videos an, während der ganze Kontrollprozess gefilmt wurde… Echt verrückt! Domi konnte die Mitarbeiter aber geschickt ablenken, so haben wir das Video mit dem radelnden Polizisten mit Rücklicht behalten können. Dies war unser Abschied in China.
Wir freun uns schon, bald von unserer Zeit in Kasachstan zu berichten!